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Ein Ritter zu Pferd ist so stark wie 80 bewaffnete Männer zu Fuß. Das machte die Ritter zum Kriegerstand des Mittelalters. Gut gerüstet zogen sie als Vasallen für ihre Lehnsherren in den Krieg und riskierten auch im Frieden auf Turnieren ihr Leben für Ruhm und Ehre und "das Lob schöner Jungfrauen und edler Damen". Von den Rittern haben wir Höflichkeit und Manieren gelernt, aber auch das Konkurrenzdenken. Einer von ihnen war unser Held, Don Antonio Fernandez Pacheco aus Portugal.

Keine Epoche Europas war so religiös wie das Mittelalter. Ein Leben ohne Glauben an Gott war unvorstellbar, außerhalb der Kirche gab es kein Heil. Das Christentum des Abendlandes ist nicht zuletzt das Werk der Mönche. Das Mittelalter hat viele berühmte Mönche hervorgebracht, die meisten aber blieben unbekannt.

Einer von ihnen ist Edward, aus dem Kloster Saint Andrews in Schottland, auf Pilgerreise durch Europa und auf der Suche nach einer Handschrift über den Kosmos und den Lauf der Gestirne. In Spanien lernt er auf arabische Weise rechnen, erlebt, dass eine Sonnenfinsternis nicht den Weltuntergang bedeutet, gerät in einen Ketzerprozess und findet über die Wallfahrt nach Rom zu seinen Ordensbrüdern zurück.

Alles, was wir über das Mittelalter wissen, wissen wir aus Büchern. Doch in den Bibliotheken des Mittelalters erfahren wir über die Bauern nur wenig. Sie konnten nicht lesen und nicht schreiben. Und wer schreiben und lesen konnte, interessierte sich nicht für sie. So blieben die Bauern die stumme Mehrheit des Mittelalters. Und deshalb erzählt einer über das Leben des Bauernstandes, der ihre Welt kennen lernte: Adam, ein Gaukler, einer aus dem fahrenden Volk.

Als Seiltänzer auf Bauern- und Fürstenhochzeiten schlägt er sich durch. Und an Markttagen verdient er sein Geld im Handumdrehen, wenn er faule Zähne zieht und den grauen Star sticht. "Bauernarbeit trägt die Welt", hieß es im Mittelalter. Über Dreiviertel der Menschen waren Bauern, Leibeigene oder Tagelöhner, die die Ritter und Geistlichen ernährten. "Dafür lob' ich den Bauersmann, der alle Welt ernähren kann." Aber Not machte auch erfinderisch. Um das Jahr 1000 begann eine Agrarrevolution, die Europa von Grund auf veränderte und zu einer Bevölkerungsexplosion sondergleichen führte.

Heinrich Schuders Leidenschaft ist die Erkundung und Beschreibung der Welt. Er ist Kosmograph, unterwegs in geheimer Mission: In Venedig soll er für die Stadt Nürnberg Seekarten kopieren, denn der Rat will zusammen mit den Portugiesen in den Indienhandel einsteigen. Er soll aber auch herausfinden, was es Neues gibt auf dem Rialto. Doch wissenschaftliche Neugier ist kein ungefährliches Unternehmen.

Die Welt des Mittelalters ist im revolutionären Umbruch: Großstädte schießen wie Pilze aus dem Boden, der Fernhandel kommt auf Touren, die Seefahrt bricht zu neuen Kontinenten auf. Da braucht man Informationen und Wissen. So erkundet Heinrich Schuder, warum die venezianischen Kaufleute kein Bargeld für ihre Geschäfte brauchen: Sie haben das Girokonto erfunden und den Wechsel.

Es kommt nicht von ungefähr, dass Bezeichnungen wie Giro-Konto, Agio, Disagio, Saldo, Storno, Manco italienisch sind. Das ist kein Zufall, denn in Italien wurde der bargeldlose Zahlungsverkehr erfunden, der das Geschäftsleben und den internationalen Handel revolutionierte. Auch die doppelte Buchführung mit Soll und Haben, ohne die unsere heutige Wirtschaft so wenig vorstellbar wäre wie ohne Wechsel, bei dem der Aussteller "mit seinem guten Namen bezahlte". Alle Grundzüge unseres heutigen Geldverkehrs und des Bankwesens wurden bereits im Mittelalter entwickelt.